Modellflugzeuge richtig einfliegen
Habt ihr schon einmal die Erfahrung gemacht dass zwei identische, oder sehr ähnliche, Modelle am Modellflugplatz ganz unterschiedlich zu fliegen sind? Bei dem einen Piloten fliegt die Maschine wunderbar, während sie beim anderen sogar schon durch einen Looping gequält werden muss? Das könnte vor allem an einem liegen, nämlich dass das erstere Modell perfekt eingestellt und eingeflogen wurde. Das kann einen Unterschied ausmachen, den man zuvor nicht glauben würde.
Von Loys Nachtmann gibt es im Internet eine wirklich sehr gute Anleitung, die aber auch sehr ausführlich ist und die man eigentlich wirklich nur für Wettbewerbsflugzeuge durchackern wird. Ich habe im Laufe der Zeit meine ganz eigenen Methode entwickelt um mit möglichst wenig Flügen an ein möglichst effektives Ergebnis zu kommen. Bitte bedenkt dass euer Modell danach möglicherweise noch nicht perfekt fliegen wird, aber ihr seid dem dann schon ganz nahe.
Von Loys Nachtmann gibt es im Internet eine wirklich sehr gute Anleitung, die aber auch sehr ausführlich ist und die man eigentlich wirklich nur für Wettbewerbsflugzeuge durchackern wird. Ich habe im Laufe der Zeit meine ganz eigenen Methode entwickelt um mit möglichst wenig Flügen an ein möglichst effektives Ergebnis zu kommen. Bitte bedenkt dass euer Modell danach möglicherweise noch nicht perfekt fliegen wird, aber ihr seid dem dann schon ganz nahe.
1. Auswiegen
Damit euer Modell später sauber durch einen Looping geht, ist es wichtig dass es entlang der Längsachse (Linie Spinner - Seitenleitwerk) im Gleichgewicht ist. Sollte es auf einer Seite schwerer sein, so wirken dort höhere Fliehkräfte und es wird rausdrehen. Um das zu Testen hebt man das Modell möglichst am Spinner und unterhalb des Seitenleitwerks hoch. Einen Segler kann man auch am Boden legen und die waagrechte bringen. Das Modell sollte sich in der Waage halten können oder, gemäß Zufallsprinzip, in beide Richtungen gleich oft kippen. Ist dies nicht der Fall, so muss eine Seite so lange beschwert oder erleichtert werden bis das zutrifft.
2. Ruderausschläge und Schwerpunkt einstellen
Stellt die Ruderausschläge entsprechend den Herstellervorgaben ein. Achtet dabei besonders darauf dass z.B. das Querruder rechts gleich weit nach oben fährt wie das Querruder links.
Der Schwerpunkt sollte für den Erstflug auch entsprechend den Herstellervorgaben eingestellt werden. Hier schadet es aber nicht einmal kurz das Internet zu bemühen, denn wie z.B. beim Radjet kann dieser auch ganz woanders sein.
Der Schwerpunkt sollte für den Erstflug auch entsprechend den Herstellervorgaben eingestellt werden. Hier schadet es aber nicht einmal kurz das Internet zu bemühen, denn wie z.B. beim Radjet kann dieser auch ganz woanders sein.
3. Schwerpunkt UND EWD erfliegen
Nun geht es in die Luft und die allererste Sache die wir einstellen werden ist der korrekte Schwerpunkt UND zugleich die korrekte EWD. EWD? EWD ist die Abkürzung für Einstellwinkeldifferenz und bedeutet folgendes: Seht euer Flugzeug von der Seite an und denkt euch eine gerade Linie zwischen Beginn der Tragfläche und Ende. Nun denkt euch eine zweite Linie zwischen Beginn und Ende des Höhenleitwerks. Den Winkel denn diese beiden Geraden Einschließen nennt man Einstellwinkeldifferenz. Wenn beide Linien parallel sind, so hat man 0°, je mehr das Höhenruder steht als würde man Höhe steuern, umso mehr Grad beträgt die EWD. Normal sind Werte zwischen 0° und 5°.
Und wie erfliegen wir das nun? Ganz einfach:
Trimmt euer Modell aus, so dass es eurer Meinung nach sauber geradeaus fliegt. Nun geht ihr auf ordentlich Höhe, schaltet den Motor aus, geht in einen senkrechten(!) Sturzflug über und beobachtet was das Modell macht OHNE dass ihr eine Steuereingabe tätigt.
Das Modell taucht nach unten in Richtung Fahrwerk weg: Der Schwerpunkt ist zu weit hinten.
Das Modell fängt sich sehr rasch ab, bzw. steigt in Richtung Kabinenhaube weg: Der Schwerpunkt ist zu weit vorne.
Das Modell fliegt kerzengerade nach unten, bzw. steigt nur sehr langsam weg: Gratuliere, perfekt!
Recht selten hat man das Glück dass der Schwerpunkt beim Erstflug perfekt liegt, man muss ihn also anpassen bis man der Meinung ist dass es in Ordnung geht.
Kunstflugmodelle und Speedmodelle werden so eingestellt dass sie wirklich kerzengerade nach unten fliegen, Segler dass sie sich leicht abfangen, und Anfängersegler dass sie sich stärker abfangen.
Schwerpunkt erledigt? Dann geht es weiter zum nächsten Punkt.
Und wie erfliegen wir das nun? Ganz einfach:
Trimmt euer Modell aus, so dass es eurer Meinung nach sauber geradeaus fliegt. Nun geht ihr auf ordentlich Höhe, schaltet den Motor aus, geht in einen senkrechten(!) Sturzflug über und beobachtet was das Modell macht OHNE dass ihr eine Steuereingabe tätigt.
Das Modell taucht nach unten in Richtung Fahrwerk weg: Der Schwerpunkt ist zu weit hinten.
Das Modell fängt sich sehr rasch ab, bzw. steigt in Richtung Kabinenhaube weg: Der Schwerpunkt ist zu weit vorne.
Das Modell fliegt kerzengerade nach unten, bzw. steigt nur sehr langsam weg: Gratuliere, perfekt!
Recht selten hat man das Glück dass der Schwerpunkt beim Erstflug perfekt liegt, man muss ihn also anpassen bis man der Meinung ist dass es in Ordnung geht.
Kunstflugmodelle und Speedmodelle werden so eingestellt dass sie wirklich kerzengerade nach unten fliegen, Segler dass sie sich leicht abfangen, und Anfängersegler dass sie sich stärker abfangen.
Schwerpunkt erledigt? Dann geht es weiter zum nächsten Punkt.
4. EWD korrigieren
In Punkt 3 haben wir den Schwerpunkt und zugleich die korrekte EWD erflogen, nun werdet ihr feststellen dass das Höhenruder mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr in einer Linie mit der Steuerfläche des Höhenruders verläuft.
Je nach Modell hat man nun unterschiedliche Möglichkeiten dass zu berichtigen, entweder muss es neu eingeklebt werden, oder man kann bei einem T-Leitwerk etwas unterlegen. Pauschal kann man hier leider nicht sagen was die beste Methode ist. Auch kann es bei manchen Modellen vorkommen dass man die EWD gar nicht mehr korrigieren kann und somit mit leicht falsch stehendem Höhenruder fliegen muss. Das sollte aber nur akzeptiert werden wenne s wirklich keine andere Möglichkeit gibt, denn immerhin verschenkt man dadurch aerodynamische Performance.
Je nach Modell hat man nun unterschiedliche Möglichkeiten dass zu berichtigen, entweder muss es neu eingeklebt werden, oder man kann bei einem T-Leitwerk etwas unterlegen. Pauschal kann man hier leider nicht sagen was die beste Methode ist. Auch kann es bei manchen Modellen vorkommen dass man die EWD gar nicht mehr korrigieren kann und somit mit leicht falsch stehendem Höhenruder fliegen muss. Das sollte aber nur akzeptiert werden wenne s wirklich keine andere Möglichkeit gibt, denn immerhin verschenkt man dadurch aerodynamische Performance.
5. Erfliegen des Gleichgewichts der Längsachse
Unter Punkt 1 haben wird bereits das Modell im Stand ausgewogen, nun werden wir das nochmal im Flug machen um zu testen ob es auch wirklich in Ordnung ist. Hierzu fliegt man einfach in eine Richtung geradeaus, dreht um und fliegt in die selbe Richtung nochmals im Rückenflug.
Das Modell sollte sich in Normallage sowie in Rückenlage horizontal halten und nicht langsam rausdrehen. Wenn es immer den gleichen Flügel nach unten nimmt, so ist dieser noch immer zu schwer oder der andere zu leicht.
Das Modell sollte sich in Normallage sowie in Rückenlage horizontal halten und nicht langsam rausdrehen. Wenn es immer den gleichen Flügel nach unten nimmt, so ist dieser noch immer zu schwer oder der andere zu leicht.
6. Motorsturz und Seitenzug einstellen
Euch ist sicher schon einmal aufgefallen dass Motoren leicht nach unten und rechts geneigt sind. Da durch die Rotation des Propellers gewisse Momente auftreten ist die notwendig um einen Geradeausflug zu gewährleisten.
Um den Seitenzug korrekt einzustellen fliegt man mit Vollgas von sich weg und dann senkrecht nach oben so das man die Oberseite der Maschine sieht. Zieht das Modell nach rechts, so ist der Seitenzug zu groß, zieht das Modell nach links, so ist der Seitenzug zu gering. Wieder holt das mehrere Male um sicherzugehen dass es nicht falsch aussieht nur weil ihr nicht sauber geflogen seid.
Den Motorsturz testen wir fast gleich, nur dass wir, sobald ihr senkrecht nach oben fliegt, die Maschine mit dem Querruder um 90° nachdreht. Zieht sie nach oben, in Richtung Kabinenhaube, so ist der Motorsturz zu gering, zieht sie nach unten, in Richtung Fahrwerk, so ist der Motosturz zu groß.
Hierbei gibt es aber einiges zu beachten:
Hotliner, Pylons und Speeder haben normalerweise keinen Motorsturz und Seitenzug, wäre es trotzdem notwendig, so wird hier mit einem Gas -> Höhenruder Mischer gearbeitet. 3D Maschinen haben meist zu wenig Motorsturz um ein problemloses Torquen zu ermöglichen (da man sonst sehr viel Höhenruder brauchen würde um die Maschine im Torquen zu halten).
Generell kann man einen falschen Motorzug oder Motorsturz immer mit Mischern ausgleichen, das ist aber eine Sache die etwas unsauber ist und einige Nachteile, wie das es nur Geschwindigkeitsabhängig richtig funktioniert, mit sich bringt. Besser ist es immer wenn man baulich nachbessern kann.
Um den Seitenzug korrekt einzustellen fliegt man mit Vollgas von sich weg und dann senkrecht nach oben so das man die Oberseite der Maschine sieht. Zieht das Modell nach rechts, so ist der Seitenzug zu groß, zieht das Modell nach links, so ist der Seitenzug zu gering. Wieder holt das mehrere Male um sicherzugehen dass es nicht falsch aussieht nur weil ihr nicht sauber geflogen seid.
Den Motorsturz testen wir fast gleich, nur dass wir, sobald ihr senkrecht nach oben fliegt, die Maschine mit dem Querruder um 90° nachdreht. Zieht sie nach oben, in Richtung Kabinenhaube, so ist der Motorsturz zu gering, zieht sie nach unten, in Richtung Fahrwerk, so ist der Motosturz zu groß.
Hierbei gibt es aber einiges zu beachten:
Hotliner, Pylons und Speeder haben normalerweise keinen Motorsturz und Seitenzug, wäre es trotzdem notwendig, so wird hier mit einem Gas -> Höhenruder Mischer gearbeitet. 3D Maschinen haben meist zu wenig Motorsturz um ein problemloses Torquen zu ermöglichen (da man sonst sehr viel Höhenruder brauchen würde um die Maschine im Torquen zu halten).
Generell kann man einen falschen Motorzug oder Motorsturz immer mit Mischern ausgleichen, das ist aber eine Sache die etwas unsauber ist und einige Nachteile, wie das es nur Geschwindigkeitsabhängig richtig funktioniert, mit sich bringt. Besser ist es immer wenn man baulich nachbessern kann.
7. Querruderdifferenzierung
Der Punkt Querruderdifferenzierung ist euch sicher schon einmal im Sender untergekommen, aber ihr wisst nicht so recht was ihr damit anfangen sollte? Nunja, ist eigentlich ganz simpel ;). Euch ist sicher irgendwann einmal aufgefallen dass es Modelle gibt welche Rollen wie an der Schnur gezogen machen, und welche wo Wollen eher aussehen wie irgendwas? Der zaubertrick hierbei ist die Querruderdifferenzierung. Die stellt nichts anderes ein, als dass das Querruder nach oben mehr Ausschlag haben muss als nach unten. Wieviel ist von Modell zu Modell unterschiedlich, meist bewegt man sich zwischen 10% und 30%.
Am einfachsten ist wenn man mit dem Modell mit maximaler Geschwindigkeit senkrecht nach oben fliegt und dann einen Querrudervollausschlag in eine Richtung gibt. Man erhöht dann die Differenzierung so lange, bis die Flugbahn senkrecht bleibt und das Modell in eine keine Richtung rausdreht oder irgendwie eiert. Hat man hier einen guten Wert, kann man ihn dann noch im Geradeausflug versuchen zu verfeinern. Hierbei darf das Modell nur recht langsam an Höhe verlieren und die Rolle muss einfach rund aussehen. klingt etwas komisch, aber man sieht es definitiv wenn es passt, aber verzweifelt nicht, da kann durchaus viel probieren dabei sein.
Am einfachsten ist wenn man mit dem Modell mit maximaler Geschwindigkeit senkrecht nach oben fliegt und dann einen Querrudervollausschlag in eine Richtung gibt. Man erhöht dann die Differenzierung so lange, bis die Flugbahn senkrecht bleibt und das Modell in eine keine Richtung rausdreht oder irgendwie eiert. Hat man hier einen guten Wert, kann man ihn dann noch im Geradeausflug versuchen zu verfeinern. Hierbei darf das Modell nur recht langsam an Höhe verlieren und die Rolle muss einfach rund aussehen. klingt etwas komisch, aber man sieht es definitiv wenn es passt, aber verzweifelt nicht, da kann durchaus viel probieren dabei sein.
Ihr habt es geschafft!
Herzlichen Glückwunsch, habt ihr alle sieben punkte abgearbeitet werdet ihr mit einem Modell belohnt werden welches schon sehr gut und neutral fliegen sollte. Natürlich werdet ihr mit der Zeit eure eigene Vorgehensweise ausarbeiten und den ein doer anderen Punkt weglassen, aber seid euch dann bewusst welche Einstellung auf was Einfluss übt. In der obrigen Liste dürft ihr zu Beispiel nicht damit Anfangen den Motorsturz einzustellen bevor die EWD und der Schwerpunkt eingestellt ist, denn das könnte direkt einen falschen Einfluss ausüben. Solange ihr also nicht genau wisst was ihr tut, haltet euch an meine Liste, oder die von Loys, so stellt ihr sicher dass euer Modell euch sehr viel Freude bereiten wird!