Prusa i3 Pro X von Geeetech
Name: Prusa i3 Pro X
Vetrieben durch: Diverse
Hersteller: Geeetech
Kategorie: 3D Drucker
Material: Acryl
Druckgröße: 200x200x175mm
Besonderheiten: Direct Drive Extruder, Heizbett, LCD Display, SD Kartenleser
Preis: 275€ + Zoll
Link zum Shop: Geeetech Prusa i3 Pro X
Vor nicht all zu langer Zeit noch waren 3D Drucker für den Privatgebrauch absolute Zukunftsmusik und nicht vorstellbar. Das Blatt hat sich aber gewendet, nach den ersten brauchbaren Modellen im vierstelligen Eurobereich sind wirklich tolle Modelle (vorallem) aus China schon sehr preisgünstig geworden. Eigentlich wollte ich ja gar keinen 3D Drucker, aber als ich zufällig in einem Forum über eine Kaufempfehlung zu diesem Drucker gestolpert bin habe ich ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Wie immer war dann der Finger auf der Maustaste wieder mal am schnellsten ;).
So wird der Prusa i3 Pro X geliefert:
Der Aufbau:
Einzelteile. Verdammt viele Einzelteile. Lediglich der Extruder ist fertig zusammengebaut, alles andere muss noch von einem selbst zusammengebaut werden.
Ich habe mir vorab die Anleitung von der Geeetech Homepage etliche male durchgelesen, das schadet nicht. Zusammengebaut habe ich den Drucker dann aber mit der Anleitung am Laptop und den entsprechenden Youtube Videos. Prinzipiell kann ich die Videos empfehlen, denn die Anleitung ist nicht immer ganz genau und vollständig.
Ebenso gibt es einige Dinge die ich gerne für den Zusammenbau empfehlen möchte die jedoch in den Anleitungen zu kurz kommen oder schlichtweg falsch sind:
1. Pulley am Schrittmotor der Y-Achse:
Entgegen der Anleitung gehört der Pulley um 180° nachgedreht, denn ansonsten fluchtet der Riemen nicht exakt.
Ich habe mir vorab die Anleitung von der Geeetech Homepage etliche male durchgelesen, das schadet nicht. Zusammengebaut habe ich den Drucker dann aber mit der Anleitung am Laptop und den entsprechenden Youtube Videos. Prinzipiell kann ich die Videos empfehlen, denn die Anleitung ist nicht immer ganz genau und vollständig.
Ebenso gibt es einige Dinge die ich gerne für den Zusammenbau empfehlen möchte die jedoch in den Anleitungen zu kurz kommen oder schlichtweg falsch sind:
1. Pulley am Schrittmotor der Y-Achse:
Entgegen der Anleitung gehört der Pulley um 180° nachgedreht, denn ansonsten fluchtet der Riemen nicht exakt.
2. Unterlegscheiben verwenden:
Die Acrylteile sind spröder als sie aussehen, weder in der Anleitung, noch in dern Videos wird gesondert darauf eingegangen. Es sind mehr als genug Unterlegscheiben für alle Schraubendurchmesser inkludiert, nehmt diese! Bei jeden Schraubenkopf / Mutter gehört zwischen diesem und dem Acrylteil eine Unterlegscheibe.
3. Einstellung der Schrittmotorentreiber:
Damit die Schrittmotoren entsprechend richtig laufen, muss beim Treiber die Referenzspannung eingestellt werden. Die Schrittmotoren haben einen Referenzstrom von 1,5A, wird die Referenzspannung an den Treibern zu niedrig eingestellt, kann es passieren dass Microsteps verloren gehen oder sich der Motor gar nicht bewegt. ist die Referenzspannung zu hoch eingestellt, dann überhitzt der Motor und verliert ebenfalls Schritte. Ich habe sehr lange im Internet nach der genauen Spezifikation der Geeetech Treiber gesucht, denn je nach verbautem Widerstand ist die VRef unterschiedlich. Letztendlich habe ich dann gefunden was ich gesucht habe und die VRef mit 1,2V errechnet. Diese 1,2V sind bei den Treibern für X & Y Achse sowie den Extruder einzustellen, der Treiber für die Z Achse sollte auf die maximal möglichen Volt (ich glaube es waren 1,6V) eingestellt werden, denn hier werden zwei Motoren mit einem Treiber angetrieben.
4. Glasplatte:
Die mitgelieferte Aluplatte als Druckfläche könnt ihr so nehmen wie sie ist und an einem Ort ablegen wo sie in den nächsten 20 Jahren keinen Schaden anrichten kann. Mit dem freien Auge sieht sie zwar plan aus, aber glaubt mir, das ist sie keines wegs... Besorgt euch beim lokalen Glaser oder im Internet eine Glasplatte aus hitzebeständigem Glas mit den Abmessungen der Heizplatte. Diese befestigt ihr mit den mitgelieferten Papierclips am Heizbett und einem ersten erfolgreichen Druck steht nichts mehr im Weg.
Die Acrylteile sind spröder als sie aussehen, weder in der Anleitung, noch in dern Videos wird gesondert darauf eingegangen. Es sind mehr als genug Unterlegscheiben für alle Schraubendurchmesser inkludiert, nehmt diese! Bei jeden Schraubenkopf / Mutter gehört zwischen diesem und dem Acrylteil eine Unterlegscheibe.
3. Einstellung der Schrittmotorentreiber:
Damit die Schrittmotoren entsprechend richtig laufen, muss beim Treiber die Referenzspannung eingestellt werden. Die Schrittmotoren haben einen Referenzstrom von 1,5A, wird die Referenzspannung an den Treibern zu niedrig eingestellt, kann es passieren dass Microsteps verloren gehen oder sich der Motor gar nicht bewegt. ist die Referenzspannung zu hoch eingestellt, dann überhitzt der Motor und verliert ebenfalls Schritte. Ich habe sehr lange im Internet nach der genauen Spezifikation der Geeetech Treiber gesucht, denn je nach verbautem Widerstand ist die VRef unterschiedlich. Letztendlich habe ich dann gefunden was ich gesucht habe und die VRef mit 1,2V errechnet. Diese 1,2V sind bei den Treibern für X & Y Achse sowie den Extruder einzustellen, der Treiber für die Z Achse sollte auf die maximal möglichen Volt (ich glaube es waren 1,6V) eingestellt werden, denn hier werden zwei Motoren mit einem Treiber angetrieben.
4. Glasplatte:
Die mitgelieferte Aluplatte als Druckfläche könnt ihr so nehmen wie sie ist und an einem Ort ablegen wo sie in den nächsten 20 Jahren keinen Schaden anrichten kann. Mit dem freien Auge sieht sie zwar plan aus, aber glaubt mir, das ist sie keines wegs... Besorgt euch beim lokalen Glaser oder im Internet eine Glasplatte aus hitzebeständigem Glas mit den Abmessungen der Heizplatte. Diese befestigt ihr mit den mitgelieferten Papierclips am Heizbett und einem ersten erfolgreichen Druck steht nichts mehr im Weg.
Verbesserungen:
Der Drucker ist so wie er geliefert wird schon gut brauchbar, trotzdem habe ich einige Modifikationen durchgeführt um die Qualität der Druckergebnisse, teils beträchtlich, zu steigern:
1. Auto Bed Leveling:
Ihr seit neu im 3D Druck? Bed Leveling sagt euch nichts? Ihr werdet es hassen... Damit die erste Schicht des Druckes perfekt auf der Druckplatte aufgetragen werden kann, muss das Druckbett an jeder X und Y Position den exakt gleichen Abstand zur Extruderdüse haben. Und der exakt gleiche Abstand bedeutet hier etwa +/- 0,01mm. Ja heftig. Der Abstand wird mit den vier Schrauben eingestellt welche den Y Schlitten mit dem Heizbett und der Druckplatte verbinden. Richtig, vier Schrauben, daraus folgt dass die Druckplatte überbestimmt ist. Als ich das erste mal das Bed Leveling durchgeführt habe, hatte ich schlappe vier Stunden dafür gebraucht. Eine viel bessere Lösung ist da das Auto Bed Leveling. |
Hierbei wird anstelle des Z Endstops ein Näherungsschalter am Extruderschlitten montiert. Bevor der Druck beginnt, wird mit Hilfe des Sensors der Abstand des Extruders zum Druckbett an mehreren Stellen gemessen. Die Software errechnet sich dann die Schräglage des Druckbetts im Raum und gleich bei Bewegungen die Höhenänderungen automatisch mit der Z-Achse aus. Einfach nur ein Traum, das Bed Leveling ist damit Geschichte. Ich habe das Auto Bed Leveling Kit von 3D Proto verbaut welches ohne Probleme funktioniert und die paar € definitiv wert ist.
2. Kühlkörper am Extruder:
Der Extruder muss gekühlt werden, damit das Filament wirklich nur am unteren Ende des Hotends schmilzt und im oberen Bereich des Zahnradantriebs kalt bleibt. Original ist der Kühlkörper so groß wie der Lüfter welcher davor montiert ist. Als ich das erste mal mit flexiblen Filament gedruckt habe, hatte ich das Problem dass die Hitze zu weit aufgestiegen ist, das Filament weich wurde und daher nicht mehr gefördert werden konnte. Ich habe daher den Kühlkörper etwas oberhalb der Kontaktfläche mit dem Hotend abgeschnitten, was nun dazu geführt hat, dass zwar immer noch die Wärme des Hotends entnommen und es damit gekühlt wird, aber nun auch zusätzlich der Bereich des Zahnradförderers direkt angeblasen und somit besser gekühlt wird. Seither habe ich keine Probleme mehr mit dem flexiblen Filament. |
3. Neues Heizbett:
Damit das Heizbett in angemessener Zeit auf 100°C + kommt sollte es einen Widerstand von 1,2Ohm haben. Meines hatte 1,6Ohm was somit auch erklärte warum es fast eine Stunde brauchte um auf 100 Grad zu kommen und auch nicht wirklich mehr möglich war.
Ich habe dann ein anderes von Sainsmart eingebaut welches 1,3Ohm hat. Damit kann ich nun trotz 4mm Glasplatte (ich würde eine 2mm oder 3mm empfehlen) in 30 Minuten auf 100°C heizen, um auf 105° zu kommen brauche ich aber trotzdem 15 Minuten länger und bei etwa 110° ist dann auch Schluss. Wenn ich eine dünnere Glasplatte verwenden würde, dann wäre ich mir sicher dass der Aufheizvorgang auch noch etwas schneller gehen würde.
Damit das Heizbett in angemessener Zeit auf 100°C + kommt sollte es einen Widerstand von 1,2Ohm haben. Meines hatte 1,6Ohm was somit auch erklärte warum es fast eine Stunde brauchte um auf 100 Grad zu kommen und auch nicht wirklich mehr möglich war.
Ich habe dann ein anderes von Sainsmart eingebaut welches 1,3Ohm hat. Damit kann ich nun trotz 4mm Glasplatte (ich würde eine 2mm oder 3mm empfehlen) in 30 Minuten auf 100°C heizen, um auf 105° zu kommen brauche ich aber trotzdem 15 Minuten länger und bei etwa 110° ist dann auch Schluss. Wenn ich eine dünnere Glasplatte verwenden würde, dann wäre ich mir sicher dass der Aufheizvorgang auch noch etwas schneller gehen würde.
4. Z-Achse, Gewindestangen:
Der Aufbau dieses Druckers entspricht den Vorgaben des Prusa i3, dieser hat bekanntlich eine nicht all zu perfekte Z-Achse. Das Problem: Die Gewindestangen sind für die Höhenänderung der Z-Achse zuständig, die Führung übernehmen aber die Führungsstangen. Wenn in der Originalkonfiguration nun eine Gewindestange nicht ganz gerade ist (und das ist keine), dann werden diese eiernden Bewegungen auf den Druck übertragen. Es muss somit nun der Antrieb von der Achse entkoppelt werden. Am einfachsten geht das mit diesen Teilen die ich auf Thingiverse.com hochgeladen habe. baut den Drucker entsprechend der originalen Anleitung zusammen und druckt, nachdem ihr eure ersten Gehversuche damit gestartet habt, diese Teile aus, setzt eine M8 Mutter ein und verwendet sie anstelle der originalen Bronzegewindebuchsen. Damit sollte sein Z-Wobble (wie es in der Fachsprache genannt wird) fast vollständig beseitigt werden können. |
5. Layer Fan:
Die ersten Druckversuche macht man meist mit PLA da es ein einfach zu druckender Werkstoff ist und zusätzlich noch umweltschonend. Schnell werdet ihr draufkommen dass ein Layerfan sehr ratsam ist, denn dadurch kann man den Druck kühlen und viel schneller drucken ohne dass das Bauteil beginnt zu verschmieren. Ich habe einige varianten getestet, und bin dann zum Entschluss gekommen dass das Einfachste oft am Besten ist. Ich habe dann diesen Layerfan entworfen mit dem ich auch bis heute sehr zufrieden bin. |
Fazit:
Zielgruppe: Fortgeschrittene
Fertigstellung: Aufwändig
Leistung: Sehr gut
Preis/ Leistungsverhältnis: Sehr gut
Ein 3D Drucker ist nichts mit dem man sich mal so im Vorbeigehen beschäftigt. Die Vorstellung dass man ein Bauteil auf Tastendruck perfekt aus dem Drucker bekommt ist ungefähr so weit von der Realität entfernt wie ein papierflieger vom Spaceshuttle. Man muss viel Zeit investieren, die Technik verstehen und Geduld mitbringen. Wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, dann kann man mit dem Geeetech i3 Pro X einen wirklich sehr guten und preisgünstigen 3D Drucker bekommen.
Fertigstellung: Aufwändig
Leistung: Sehr gut
Preis/ Leistungsverhältnis: Sehr gut
Ein 3D Drucker ist nichts mit dem man sich mal so im Vorbeigehen beschäftigt. Die Vorstellung dass man ein Bauteil auf Tastendruck perfekt aus dem Drucker bekommt ist ungefähr so weit von der Realität entfernt wie ein papierflieger vom Spaceshuttle. Man muss viel Zeit investieren, die Technik verstehen und Geduld mitbringen. Wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, dann kann man mit dem Geeetech i3 Pro X einen wirklich sehr guten und preisgünstigen 3D Drucker bekommen.